Bucher Emhart Glass ist Weltmarktführer für Glasformungs- und Glasinspektionsmaschinen und setzt täglich CAD zur Konstruktion und Herstellung von kundenspezifischen Komponenten ein. Alle Stammdaten müssen im IFS gepflegt werden. Das Unternehmen hat mehrere Standorte auf der ganzen Welt, wobei die Kernaufgaben von Standort zu Standort variieren.
Die entworfenen Komponenten müssen während des Prozesses an verschiedenen Orten als Lagerartikel verfügbar sein. Die Standorte stehen in unterschiedlichen Beziehungen zueinander, die in einem so genannten „Szenario“ definiert werden. Ein Szenario enthält Informationen darüber, welcher Betrieb für die Grunddaten eines Artikels verantwortlich ist, welcher Betrieb den Artikel produziert, wo er intern verkauft wird und in welchem Betrieb ein Verkaufsartikel geführt wird. Der IFS-Standard sieht vor, dass Artikel mit Hilfe einer Transfervorlage Betrieb für Betrieb übertragen werden.
Die von INNEX, vormals Eqeep, entwickelte Lösung erstellt je nach Szenario in weniger als 2 Sekunden Bestandsartikel, Verkaufsartikel, Basispreise für Verkaufsartikel, Verkaufspreislisten, Einkaufsartikel und Lieferanten für Einkaufsartikel. Hervorzuheben ist, dass alle durch das Szenario definierten Basisdaten nach dem von Bucher Emhart Glass definierten Prozess erstellt werden.
An dieser Stelle hat INNEX eine weitere Lösung zur Kostenberechnung entwickelt, die prozesstechnisch an den hier beschriebenen Artikeltransfer anknüpft. Hierbei werden die Artikelkosten pro Standort in einer Simulationskostentabelle berechnet und in die Produktionskostentabelle übernommen. Die Basispreise der Verkaufsartikel, Verkaufspreislisten und Lieferantenpreislisten werden an die aus der Kalkulation resultierenden Preise angepasst.
Bucher Emhart Glass geht noch einen Schritt weiter und überträgt die aktualisierten Artikelpreise vollautomatisch in offene Kundenaufträge und Aufträge der internen Lieferkette. Alle offenen Auftragspositionen werden dann mit der Lieferantenpreisliste auf Preisdifferenzen verglichen, aktualisiert und als Zusammenfassung per E-Mail versandt. Außerdem werden alle Kundenauftragspositionen mit dem Preis der Lieferantenpreisliste verglichen und per E-Mail versandt. Diese Anpassungen werden täglich als Hintergrundjobs ausgeführt.
Beim Go-Live von Bucher Emhart Glass wurde eine vollautomatische Kostenberechnung für rund eine halbe Million Lagerartikel durchgeführt. Alle Kosten wurden im IFS berechnet und nicht migriert. Gemäß IFS war Bucher Emhart Glass der erste Kunde, der diesen Ansatz anwendete.
Das sagt Bucher Emhart Glass:
“Ohne diese Automatisierung bräuchten wir eine Armee, um die Stammdaten zu pflegen”
Hervorzuheben ist, dass die Fehleranfälligkeit bei der manuellen Datenpflege und Kostenaktualisierung minimiert wird.
Die Lösungen wurden ohne eine Kernmodifikation implementiert.